Sonntag, 3. Mai – Jens Naske
Warten
Wenn es eine Tugend gibt, die uns gut durch diese Zeit trägt, dann ist es für mich die Fähigkeit, warten zu können. Was ich an mir selbst wahrnehme: Je älter ich werde, desto leichter fällt es mir zu warten. Konnte ich das als junger Mensch kaum ertragen und wurde schnell ungeduldig, so empfinde ich das heute eher als angenehm. Es ist, als ob die Zeit gedehnt wird und ein wenig langsamer und entspannter abläuft. Ich finde diese Entwicklung an mir selbst bemerkenswert, denn je älter ich werde, desto kürzer wird meine verbleibende Lebenserwartung. Da müsste man eigentlich vermuten, dass einem die Zeit zu schade sei, sie mit warten zu verbringen. Bei mir ist es nicht so.
Nun werden nicht wenige widersprechen, wenn ich das Warten als Tugend ansehe, scheint es doch gleichbedeutend zu sein mit untätig sein, unproduktiv und passiv. Andererseits steckt im Warten eine sehr grossmütige Charakterhaltung. In einer Epoche, in der mehr denn je gilt «Zeit ist Geld», ist Warten der Ausdruck eines sehr generösen Umgangs mit der eigenen Lebenszeit.
Im christlichen Glauben kommt dem Warten eine hohe Bedeutung zu. «Das Beste ist erst im Kommen», so kann man vielleicht die christliche Hoffnung auf den neuen Himmel und die neue Erde auf einfache Art auf den Punkt bringen. Allerdings ist dieses Warten eher ein Erwarten. Es ist verbunden mit Zuversicht und der Gewissheit, dass etwas im Kommen ist, das Christenmenschen «Reich Gottes» nennen. Religionskritiker haben das gleichgesetzt mit einer Vertröstung auf das Jenseits. Das ist es keineswegs! Wer einer schönen Zukunft gewiss ist, der kann sich auch gelassen den Schwierigkeiten und Nöten der Gegenwart stellen. Und wem es beim Warten angenehm ist, der kostet auch diese Zeit aus, anstatt sie tot zu schlagen.
Übrigens: Im Juni steht «Warten auf Godot» auf dem Spielplan des Theater Neumarkt. Die unübertroffene Auseinandersetzung Samuel Becketts mit dem Warten. Im Juni sollen die Theater auch wieder spielen dürfen. Aber vielleicht habe sogar ich dann ultimativ genug von dem Thema.
Samstag, 2. Mai – Yvonne Meitner
Die Kraft vergangenen Glücks
Und wieder ein Wochenende ohne physische Kontakte und dann regnet es noch, wir könnten uns im Selbstmitleid winden…
Noch vor der Corona-Krise hatte ich einen Artikel mit dem verheissungsvollen Titel «Die Kraft vergangenen Glücks» gelesen. Ich hatte mir vor dem Lesen wohl mehr erhofft, so dass ich nachher ziemlich enttäuscht war. Die Enttäuschung ist geblieben, aber irgendwie oder gerade deswegen habe ich mich vor kurzem wieder an ihn erinnert. Denn die aktuelle Corona-Krise, die keine Reisen zur Zeit möglich macht und auch sonst uns sehr einschränkt, was das Schaffen von neuen Erinnerungen angeht, lässt uns vielleicht wieder vermehrt an frühere Zeiten denken, in denen wir bedeutend mehr und vor allem – hoffentlich! – auch viel Schönes erleben durften.
Und so schaue ich wieder alte Fotoalben an – früher hat man wirklich noch richtige Alben inkl. Begleittexte gemacht, mind. ist das bei mir eine Familientradition, die ich bei den physischen Fotoalben weitergepflegt habe – oder klicke meine digitale Fotosammlung an und schwelge in schönen Erinnerungen.
Und was weckt bei Ihnen schöne Erinnerungen? Verweilen Sie bei diesen; denn gemäss Studien gilt:
«Je mehr Zeit Erwachsene nostalgisch an ihre Vergangenheit zurückdenken, desto zufriedener sind sie mit der Gegenwart – und desto optimistischer sehen sie in die Zukunft»!
(Zitat entstammt dem Artikel «Die Kraft vergangenen Glücks» aus dem Psychologie Heute März 2020)
Freitag, 1. Mai – Anne-Marie Müller
Was bedeutet es, wenn mir nichts einfällt?
Natürlich kommt das im Pfarramt immer mal wieder vor, wenn ich eine Predigt oder einen Artikel oder auch eine Unterrichtsstunde vorbereiten soll.
Oft rettet mich ein Gespräch. Das ist momentan etwas schwieriger (aber nicht unmöglich; ich kann ja auch am Telefon um Gespräche bitten zur Klärung von noch diffusen Ideen…)
Und etwas anderes ist mir zum Motto geworden aus meiner Therapie-Ausbildung: „Geh mit dem Widerstand“. Wenn es nicht weitergeht, muss ich mich um den Widerstand kümmern, um den Widerstand um mich herum, aber vor allem auch um den in mir selbst.
Wenn ich jetzt also, in dieser seltsamen Zeit, in der alles still zu stehen scheint und doch so vieles bewirkt an Reaktionen, Gefühlen, Aktionen, Gedanken, Hoffnungen, Ängsten, – wenn ich jetzt also keinen Einfall habe: was bedeutet es?
Was ist der Widerstand? Die Verbote, Regeln, die mich „zuhause“ bleiben lassen. Der Druck, den ich mir selbst aufsetze, etwas Kluges, Hilfreiches zu denken und zu schreiben. Zu tun.
Was heisst es da, mit dem Widerstand zu gehen? Ach, ich habe es satt mir auszumalen, was wir alles Gutes lernen können aus dieser vertrackten Situation. Ich mag weder joggen noch Yoga, und ich lerne jetzt auch nicht Sauerteig machen.
Mein Widerstand ist ganz trotzig und angestrengt: ich mag nicht. Ich mag nicht kreativ sein (obwohl ich das so gern bin!).
Vor allem ist der Widerstand vielleicht ganz theologisch ausgerichtet: nicht alles Schwierige und Mühsame ist gut, weil es uns etwas lehrt. Manchmal ist Schwieriges einfach nur schwierig. Gott ist nicht ein Ober-Pädagoge, der uns jetzt was beibringen will.
Vielleicht wäre die Lösung für mich: ich muss jetzt nicht unbedingt kreativ sein. Ich muss nicht unbedingt einen Nutzen ziehen aus den Schwierigkeiten. Vielleicht darf ich es auch nur schwierig finden. Vielleicht muss ich nicht unbedingt kämpfen, sondern darf einfach (einfach!?) aushalten. Im Wissen, dass das Leben trotzdem weiter geht.
Donnerstag, 30. April – Martin Günthardt
Ein Hauch von Normalität?
Ein feines Mittagessen in einem schönen Restaurant. Ein stärkender Kaffee mit einem Gipfeli in der 10 Uhr Pause. Ein kühles Bier oder Glas Weisswein um den Tag ausklingen zu lassen. Und das natürlich in Gemeinschaft. Nach einer Sitzung, nach einer Musikprobe, nach einem Konzertbesuch. Mit Arbeitskollegen, mit Freunden, mit der Familie.
Es gibt wenig, dass ich so fest vermisse. Ja, ich habe es in den letzten Wochen mehrmals ausprobiert. Eine Verabredung zu einem Videocall um nicht nur zu plaudern, sondern auch um etwas zu trinken oder sogar zu essen. Einander zuprosten mit dem Glas in der linken und dem Handy in der rechten Hand. Mit einem Freund, aber auch mit einer ganzen Gruppe. Wie alles, was neu und ungewohnt ist, hatte es durchaus seinen Reiz. Und war immer Ausdruck eines leisen Protests und Wunsch nach Normalität. Denn immer kam schnell die Frage auf: Wann ist das endlich wieder richtig möglich?
Mittwoch ist Bundesratssitzung. Das war schon immer so, aber plötzlich wissen wir es alle. Wir sind gespannt, was danach am Nachmittag an der Pressekonferenz verkündigt wird. Heute war es, doch eher überraschend, auch die Erlaubnis für die Gastrobetriebe bereits am 11. Mai wieder öffnen zu dürfen. Allerdings unter strengen Auflagen: Höchstens vier Personen oder Eltern mit ihren Kindern dürfen an einem Tisch platziert werden. Alle Gäste müssen sitzen. Es braucht zwei Meter Abstand oder trennende Elemente zwischen den Gästegruppen.
Schwer vorstellbar. Aber ganz vieles war bis vor einigen Wochen kaum vorstellbar und doch hat man sich erstaunlich schnell daran gewöhnt. Und in den Abendnachrichten bekräftigten verschiedene Wirte, dass sie sich über die Lockerung freuen und alles daran setzen, dass die Gäste sich wohlfühlen werden.
Ein Hauch von Normalität. Das Leben kehrt Schritt für Schritt zurück – Schulen, Geschäfte und eben auch Restaurants werden bald wieder offen sein. Wir dürfen und sollen uns wieder mehr begegnen. Mit Vorsicht, mit Distanz, ohne Umarmung und Händedruck. Aber ich bin überzeugt, dass uns das bereits gut tun wird.
Gottesdienste allerdings, das ist für mich natürlich ein Wehrmutstropfen, werden noch länger nicht möglich sein. Vielleicht ab dem 8. Juni, so hoffen die Landeskirchen. Und sie werden zunächst anders sein. Denn auch im Kirchenraum werden wir Abstand halten und ich werde die Hand nicht zur Verabschiedung geben können. Aber ich werde andere Stimmen hören, nicht nur übers Telefon und Internet. Sondern beim gemeinsamen Singen und Beten. Darauf freue ich mich ganz besonders.
Mittwoch, 29. April – Jens Naske
Regen bringt Segen
Gestern kam er endlich: der lang ersehnte Regen. Nur ein Tropfen auf den heissen Stein, aber in den nächsten Tagen soll es noch weitere Niederschläge geben. Immerhin! Ich liebe den Geruch, wenn es nach langer Trockenheit geregnet hat. Die leichte Kühle erfrischt mich. Und der bewölkte Himmel entspannt meine Augen, die sich tagelang mit Sonnenbrillen schützen mussten. Wir sonnenhungrigen Zürcher kennen solche sinnlichen Erleichterungen eigentlich nur aus dem Hochsommer. Normalerweise lässt uns eher die Sonne aufblühen als der Regen. Aber die Zeiten ändern sich auch hier. Langanhaltende regenarme Zeiten und sommerliche Temperaturen sind häufiger geworden. Was den einen freut, bereitet dem anderen Sorge. So gelten zur Zeit nicht nur für die Menschen Schutzregeln! Zum Schutz der Bäume wurde ein absolutes Feuerverbot in Wald und Waldesnähe erlassen.
Wasser bedeutet Leben! Antoine de Saint-Exupéry, der Autor des kleinen Prinzen, hat lange Jahre als Pilot in der Wüste gearbeitet. In seinem Buch «Wind, Sand und Sterne» hat er folgende Erinnerung festgehalten:
«In unserem Wüstenaufenthalt kamen wir auch mit den unterworfenen Mauretaniern in Berührung. Bekamen wir einen einflussreichen Häuptling zufassen, luden wir ihn in Einverständnis mit der Leitung der Fluglinien in unser Flugzeug, um ihm die Welt zu zeigen. So flogen wir sie denn spazieren, und es fügte sich, dass drei von ihnen sogar das ihnen unbekannte Frankreich besuchten. Einige Wochen hatte man sie in Savoyen herum geführt. Ihr Führer hatte sie zu einem kräftigen Wasserfall gebracht, der wie eine geflochtene Säule herabfiel und dumpf rauschte. Er hatte sie aufgefordert zu kosten. Und es war süsses Wasser gewesen. Wasser! Wie viele Tagesmärsche braucht man hier (in Mauretanien), um den nächsten Brunnen zu erreichen. Dieses Wasser nun, das hier so karg ist, von dem in Port-Etienne in zehn Jahren kein Tropfen gefallen war, das kam dort dumpf und rauschend geschossen, wie wenn die Wasservorräte der ganzen Welt aus einem lecken Speicher auszulaufen drohten.
Der Führer sagte: «Gehen wir weiter!» Sie aber rührten sich nicht von der Stelle und baten nur: «Noch einen Augenblick!»
Weiter sprach keiner ein Wort. Stumm und ernst schauten sie dem Ablauf dieses erhebenden Schauspiels zu. Hier lief aus dem Bauch des Berges das Leben selbst, der heilige Lebensstoff. Ehrfurchtsvoll, regungslos standen die drei vor dem Wunder.
«Weiter ist hier nichts zu sehen. Kommt!»
«Wir müssen warten.»
«Worauf denn?»
«Bis es aufhört.»
Sie wollten die Stunde erwarten, in der Gott seine Verschwendung Leid tat!
«Aber dieses Wasser läuft seit tausend Jahren!»
Für die Freunde der Französischen Sprache hier noch einmal im Original:
«Nous étions là-bas en contact avec les Maures insoumis. Quand il s’agissait de chefs influents, nous les chargions parfois à bord, d’accord avec la direction des lignes, afin de leur montrer le monde. Nous les promenions donc, et il se fit que trois d’entre eux visitèrent ainsi cette France inconnue. Quelques semaines auparavant, on les promenait en Savoie. Leur guide les a conduits en face d’une lourde cascade qui grondait : «Goûtez», leur a-t-il dit. Et c’était de l’eau douce. L’eau ! Combien faut-il de jours de marche, ici (en Mauritanie), pour atteindre le puits le plus proche. Et cette eau, si avare, dont il n’était pas tombé une goutte à Port-Etienne, depuis dix ans, grondait là-bas, comme si, d’une citerne crevée, se répandaient les provisions du monde.
«Repartons», leur disait leur guide. Mais ils ne bougeaient pas.
«Laisse-nous encore…»
Ils se taisaient, ils assistaient graves, muets, à ce déroulement d’un mystère solennel. Ce qui coulait ainsi, hors du ventre de la montagne, c’était la vie, c’était le sang même des hommes. Les trois Maures demeuraient immobiles.
«Que verrez-vous de plus ? Venez…»
«Il faut attendre.»
«Attendre quoi ?»
«La fin.»
Ils voulaient attendre l’heure où Dieu se fatiguerait de sa folie.
«Mais cette eau coule depuis mille ans !»
Beide Versionen sind der besseren Lesbarkeit wegen von mir gekürzt worden.
Dienstag, 28. April – Yvonne Meitner
Gelassenheit – durch Sinn
Das Thema «Gelassenheit» beschäftigt mich weiterhin und ich nachdem ich Ihnen in meinem letzten Blogbeitrag von meinem Bekannten Franz erzählt habe, habe ich mich auch noch erinnert, dass auch seine minderjährige Tochter Grund für seinen grossen Lebenswillen war: Er wollte so lange wie möglich für sie da sein, sie aufwachsen sehen. Kurz gesagt, sein – wenn auch sehr eingeschränktes und auch durch Schmerzen bestimmtes Leiden infolge seiner verschiedenen Krebsleiden – Leben hatte einen Sinn, eine Aufgabe. Ja, er packte jede Gelegenheit, seinen Tod hinauszuzögern, indem er auch neue Therapien ausprobierte, die offiziell noch nicht zugelassen waren, aber trotzdem an Menschen getestet werden mussten.
Im Denken an Franz und seinen unglaublichen Kampf kommt mir auch Viktor Frankl, ein österreichischer Neurologe und Psychiater (1905- 1997) in den Sinn.
Als Begründer der Logotherapie (von griech. lógos «Sinn, Gehalt» und therapeúein «pflegen, sorgen») und der Existenzanalyse (von lat. exsistere «hervor-, heraus- oder gegenübertreten, vorhanden sein» und griech. analysis «Zerlegung» im Sinne von Untersuchung) hat er im Wissen um seine Lebensaufgabe, die Zeit in einem Konzentrationslager, überlebt:
«Das Wissen um eine Lebensaufgabe hat einen eminent psychotherapeutischen und psychohygienischen Wert. Wer um einen Sinn seines Lebens weiß, dem verhilft dieses Bewusstsein mehr als alles andere dazu, äußere Schwierigkeiten und innere Beschwerden zu überwinden.»
Glücklicherweise auferlegt uns der jetzige Ausnahmezustand keine äusseren Grausamkeiten wie das Naziregime und allmählich wird auch das normale Leben zurückkehren.
Von Viktor Frankl stammt auch folgendes Zitat: «Äussere Krisen bedeuten die grosse Chance, sich zu besinnen.» Im Wort «besinnen» steckt auch das Wort «Sinn» drin.
Was ist der Sinn meines Lebens? Oder anders ausgedrückt: Worauf freue ich mich bereits, wenn das Leben wieder mit weniger Einschränkungen stattfinden darf?
Montag, 27. April – Anne-Marie Müller
An die Schöpfung zu glauben ist eine Übung.
Nicht im Sinn von krampfhaftem Für-wahr-Halten der Geschichte mit den sieben Tagen als Gegensatz zur Evolution. Nicht einmal als Versuch, im biblischen Bericht eine Art Erlaubnis für die Wissenschaft zu finden, weil ja die Reihenfolge des Geschaffenen in Etwa der der Evolution entsprechen könnte.
An die Schöpfung zu glauben ist eine Übung.
Nicht, weil die Welt in sieben Tagen geschaffen wurde. Sondern weil sie es offensichtlich nicht wurde. Weil die Unzahl der Phänomene, der biologischen, chemischen, physikalischen Abläufe, uns vielleicht das Leben ermöglicht haben. Weil sie aber nicht ausreichen, um uns leben zu lassen.
Was bringt Licht in die Dunkelheit? Was macht Schwärze (oder Bläue) zum Himmel? Was hält unsere Welt davon ab, aus allen Sternen in die Einsamkeit zu stürzen? Was lässt uns statt lähmender Erdenschwere Wachstum fühlen und tausend Möglichkeiten? Was gibt unserem Leben Richtung und Aufgabe und Sinn? Was füllt unsere Fruchtbarkeit mit Zärtlichkeit? Was lässt uns – ab und zu – innehalten, aufatmen, hinschauen und sehen: es ist gut?
Genau dies übe ich mit der Schöpfungsgeschichte. Nicht zufälliges Überleben der Stärke, sondern Sinn, Poesie, Liebe, Ziel.
Es ist ein schöpferischer Akt, für den ich mich immer wieder bewusst entscheide: ich wähle Musik statt Lärm. Ich wähle das Wort statt ewige Finsternis. Ich wähle Sinn und Himmel und Verankerung in der Tiefe. Ich wähle Schöpfung.
Jeden Tag.
Jede Woche.
Und am siebten Tag stelle ich mich hin und versuche zu sehen: es ist gut.
Aus: Anne-Marie Müller, Sinn buchstabieren